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Präsentiert neue Serie

Jenseits des Daseins: conditio humana und das Streben nach sinnvollem Handeln"

kuratiert von A. Avramut

Jenseits des Daseins: conditio humana und das Streben nach sinnvollem Handeln"
bildet den konzeptionellen Rahmen für eine Reihe von acht Ausstellungen, die die
Essenz von Hannah Arendts bahnbrechendem Werk „Vita Activa", einem Klassiker der
politischen und sozialen Theorie, der erstmals 1958 veröffentlicht wurde, aufgreifen.
Als wegweisende Philosophin beschäftigte sich Arendt eingehend mit den
grundlegenden Tätigkeiten, die das menschliche Dasein ausmachen: das Triptychon
von Arbeiten, Herstellen und Handeln; das Private, das Soziale und das Politische; das
Urteilen, Wollen und Denken.


Diese Serie von acht Ausstellungen dient als Plattform, um diese Tätigkeiten im
zeitgenössischen Kontext durch eine Verbindung von Medien und künstlerischen
Perspektiven neu zu bewerten. Im Rahmen dieses erweiterten Konzepts tauchen wir
in die facettenreiche Erforschung der grundlegenden Aktivitäten ein, die das
menschliche Dasein ausmachen, enthüllen ihre Komplexität und laden zur kritischen
Reflexion über unsere Art der Weltgestaltung ein.


Im Zentrum von „Vita Activa" steht Arendts komplizierte Unterscheidung zwischen
der vita activa, das tätige Leben, und der vita contemplativa, dem kontemplativen Leben.
Sie beschrieb drei primäre Aktivitäten, welche die vita activa ausmachen: Arbeit,
Herstellen und Handeln. Die Arbeit umfasst die biologischen Prozesse, die für die
Aufrechterhaltung des Lebens notwendig sind, wie Essen und Schlafen. Arbeit bezieht
sich auf die Schaffung dauerhafter Objekte, die den Arbeitsprozess überdauern,
einschließlich Gebäuden, Werkzeugen und Kunstwerken. Handeln, der Höhepunkt
menschlichen Engagements in Arendts Schema, umfasst den Bereich des Sprechens
und des Handelns, in dem Individuen zusammenkommen, um die gemeinsame Welt
durch kollektive Überlegungen und politische Beteiligung zu gestalten.
Da das Handeln einen öffentlichen Raum benötigt, um sich vom privaten Bereich des
oikos zu unterscheiden, erfordert es die Zusammenkunft im öffentlichen Raum der
polis. Die polis ist nicht im Sinne des altgriechischen Stadtstaates, eines physischen
Ortes oder gar einer Institution zu verstehen, sondern, wie Arendt formuliert: "im
weitesten Sinne des Wortes, nämlich als der Raum, in dem ich den anderen so
erscheine, wie die anderen mir erscheinen". Die Polis kann also als Ereignis verstanden
werden, das eine konkrete und autonome Zone der künstlerischen Freiheit für die
Handlungs- und Sprachfähigkeit des Einzelnen bildet. Wenn Displays, Ausstellungen
und Texte öffentliche Diskussionen initiieren, sind diese Formate als politisch zu
verstehen und rücken somit den Raum der Galerie in den politischen Handlungsraum.
Durch ein vielfältiges Spektrum an Kunstwerken versucht Beyond Existence", die
Bedeutung dieser Aktivitäten in der heutigen Gesellschaft zu erforschen. Von den
alltäglichen Routinen bis hin zu gewaltigen Narrativen von Geschichte und Politik
bietet die Ausstellung eine facettenreiche Erkundung des menschlichen Einsatzes in
seiner gesamten Komplexität.


Das übergreifende Programm von Beyond Existence“ bewegt sich zwischen Themen
der politischen Dimension des Frauseins (I.), der menschlichen Fähigkeit zur
Introspektion und Selbstreflexion (II.), dem Verhältnis von inneren und äußeren
Landschaften (III.), durchlässigen und fließenden Identitäten (IV.), dem ontologischen
Bedürfnis nach Spiritualität (V.), dem Umgang mit Schmerz und Trauma (VI.), über
immanente Voraussetzungen des Miteinanderseins wie Sp
rache und Schrift (VII.), bis

hin zur Auseinandersetzung mit einer mehr und mehr von Technik bestimmten
Gegenwart und Zukunft (VIII.). Das Konzept zielt darauf ab, einen Beitrag zu laufenden Gesprächen über die Naturdes menschlichen Daseins, über Handlungsfähigkeit und kollektive Verantwortung in der heutigen Welt zu leisten.

Über Galerie Michael Bella

Die Galerie Michael Bella ist eine Galerie für zeitgenössische Kunst mit Sitz in Wien, die 2021 als Erweiterung der 2013 gegründeten Bellart Galerie gegründet wurde. Die Galerie vertritt sowohl österreichische als auch mittel- und osteuropäische Künstler sowie internationale Künstler. Der Standort der Galerie im Zentrum Wiens hat sich zu einer anerkannten Kunstplattform für Künstler in der Mitte ihrer Karriere und etablierte Künstler entwickelt.

 

Das Galerieprogramm umfasst Künstler, die sich mit Medien wie Malerei, Skulptur, Fotografie, Kunstinstallationen, Performance und Videokunst beschäftigen. Zu den ausgestellten Künstlern der Galerie gehören Dorota Sadovska, Jan Vasilko, Emoke Vargova, Alfred Graf, Peter Baldinger, Rastislav Podhorsky, Stano Cerny, Daniela Jauregui, Olga Pastekova, Stella Bach, Oliver Lesso, Lotthar Böttcher, Robert Bielik, Jakub Spanhel, Jozef Srna , Dorothee Zombronner und andere.

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